DNA von Verwandtschaft führte zur endgültigen Klärung eines Kriegsschicksals

Am 14.01.2022 wurden im Engerser Feld durch die örtlichen Ordnungsbehörden und dem K1 der Kriminalpolizei Neuwied vier unbekannte in einem Feldgrab bestattete Wehrmachtssoldaten aufgefunden und geborgen. Die Überprüfung der dabei aufgefundenen halben teilleserlichen Erkennungsmarke bei der Wehrmachtsauskunftsstelle beim Bundesarchiv in Berlin führte zunächst zu keinem Erfolg. Eine Untersuchung der Marke beim LKA Mainz und die Bestimmung der Einheit führte zu einer erneuten Anfrage in Berlin, die im November 2022 einen Namen zur Erkennungsmarke ergab.

Der 1907 geborene Obergefreite Johann O. aus Düsseldorf, im zivilen Leben Dachdeckermeister, war laut Personalblatt am 14.03.1945 in Neuwied-Engers im Gefecht gefallen. Er gehörte nach verschiedenen militärischen Versetzungen der 1./ Res. Flak Abteilung 321 an und war seit November 1940 Soldat. Auch eine Anfrage zur Person beim Stadtarchiv Düsseldorf war erfolgreich und erbrachte neben dem Stammbaum zwei noch lebende Neffen. Diese konnten sich an den vermissten „Onkel Johann“ durch die Familiengeschichte noch erinnern und waren bereit, ihre DNA abzugeben.

Die vier Soldaten wurden dann in sehr guter Kooperation mit der Rechtsmedizin Bonn, Abteilung forensische Genetik, untersucht, DNA entnommen und mit der mutmaßlichen Verwandtschaft abgeglichen. Das genetische Profil des Toten Nummer 4 konnte der Verwandtschaft dann zweifelfrei zugeordnet werden. Die Familie hatte bereits mehrere Tote im Krieg zu beklagen, so fiel ein weiterer Onkel 1941 im Russlandfeldzug.

Die Identifizierung der drei anderen Soldaten wird nach jetziger Einschätzung der Kriminalpolizei Neuwied wohl nicht mehr erfolgen können, da es keine weiteren Anknüpfungspunkte gibt.

(PM POL)