Landkreis Mayen-Koblenz fördert örtliches Alarmnetz – Landrat Dr. Alexander Saftig übergibt Bescheid
Elektronische Sirenen sollen zukünftig im Landkreis Mayen-Koblenz sicherstellen, dass die Bevölkerung flächendeckend gewarnt werden kann. In der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm werden insgesamt 21 moderne, digitale Anlagen dafür sorgen, dass die Warnungen beispielsweise bei Hochwasser, Unwettern, Bränden, schweren Unfällen oder anderen Schadenslagen überall in der VG zu hören sind. Den Ausbau und die Modernisierung des örtlichen Sirenennetzes fördern Bund und Land Rheinland-Pfalz. Der Kreis Mayen-Koblenz stockt die Mittel zusätzlich auf, so dass die Kommunen für jeden Sirenenstandort nur noch einen Festbetrag von 6000 Euro zu tragen haben. Landrat Dr. Alexander Saftig überreichte nun den Förderbescheid für die VG Weißenthurm an Bürgermeister Thomas Przybylla.
Die Heultöne der alten analogen Sirenen waren gestern. Zukünftig können die digitalen Sirenen nach einem Warnton auch Sprachdurchsagen wiedergeben. Dadurch können Bürgerinnen und Bürger direkte Hinweise und Anweisungen bekommen, wie der jeweiligen Gefahr richtig zu begegnen ist. In der VG Weißenthurm wird es insgesamt 21 Standorte geben, an denen je nach Eignung Mast- oder Dachsirenen zum Einsatz kommen. Mit einbezogen hat die Verwaltung in das Konzept Neubaugebiete, die in den zurückliegenden Jahren entstandenen sind und erstmals auch den Gewerbepark Mülheim-Kärlich sowie gewerbliche Ansiedlungen in allen Städten und Ortsgemeinden. „Mit diesen Standorten können wir alle Wohngebiete, aber auch stark frequentierter Gewerbeansiedlungen abdecken“, erklärte Przybylla. Dank der Kreis-Förderung beläuft sich der Eigenanteil der VG für die Errichtung des neuen Sirenennetzes auf rund 126.000 Euro. „Wir freuen uns über die Unterstützung bei dieser wichtigen, zeitgemäßen Ausstattung, denn es geht um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“, sagte der VG-Bürgermeister bei dem Besuch von Landrat Dr. Alexander Saftig in Weißenthurm. „Die tragischen Ereignisse im Ahrtal haben dazu geführt, dass deutschlandweit Lehren gezogen wurden. Das bedeutende Ereignis hat uns klargemacht, wie entscheidend effektiver Katastrophenschutz und rechtzeitige Warnungen für die Bevölkerung sind. Eine wichtige Rolle im Landkreis Mayen-Koblenz spielt dabei die Inbetriebnahme von kommunalen Pegeln als Frühwarnsysteme für Hochwasserereignisse und von eben jenen digitalen Sirenen, wie sie nun auch in der Verbandsgemeinde Weißenthurm Einzug halten“, betonte Saftig.
Im Rahmen der bereits begonnen Modernisierung der Sirenen in der VG Weißenthurm sind in Bassenheim am Feuerwehrgerätehaus, an der Karmelenberghalle, am Gülser Weg und am Autobahnkreuz neue Mastsirenen installiert worden. Eine weitere Mastsirene wird es am Sportplatz geben. In Mülheim-Kärlich gibt es digitale Sirenen derzeit auf der Kirschblütenschule am Platz Château-Renault, in der Industriestraße auf Höhe der Hausnummer 18 und Auf dem Hahnenberg auf Höhe der Nummer 20. Weitere Mastsirenen sind in der Burgstraße am Parkplatz neben der Christophorus-Grundschule, am Friedhof in der Bassenheimer Straße und in Urmitz-Bahnhof am Spielplatz Mozart- / Schubertstraße sowie am Parkplatz des Freizeitgeländes geplant. Neu installiert wurde eine Dachsirene auf der Grundschule in der Hauptstraße in St. Sebastian. Gleiches gilt für die Dachsirene auf dem Feuerwehrgerätehaus in der Brückenstraße 2 in Urmitz. In der Ortsgemeinde wird es eine weitere Mastsirene am Kirchtürmchen im Wendebereich geben. Für Warnungen in Kaltenengers soll zukünftig die Dachsirene in der Rübenacher Straße 19 dienen. Die Kettiger Bevölkerung wird nach der Modernisierung über die Dachsirene im Bereich der ehemaligen Anne-Frank-Schule und die Mastsirene am Parkplatz an der Grundschule alarmiert. Für Weißenthurm sind drei Dachsirenen vorgesehen: Eine Anlage soll auf dem VG-Rathaus installiert werden, eine weitere auf dem Schulzentrum in der Kirchstraße und das Gerätehaus der Feuerwehr in der Hauptstraße 217 ist ein weiterer Standort. „Derzeit sind wir in der Abstimmung mit den Städten und Ortsgemeinden, im Laufe des Jahres werden die Sirenen errichtet“, erklärte Przybylla.
Als erste Kommune im Kreis Mayen-Koblenz hat Mayen sein Netz mit 10 Sirenen modernisiert. Wenn der Aufbau des digitalen Sirenennetzes im Kreis abgeschlossen ist, werden die Sirenen nicht mehr nur für die Alarmierung der Feuerwehr genutzt, sondern in absehbarer Zeit auch zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt. „Die moderne, digitale Ausstattung ist ein klarer Vorteil, die Menschen können besser und zielgerichteter gewarnt werden“, sagte der Wehrleiter der VG-Feuerwehr, Arnd Lenarz. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass der Aufbau des vollständigen Warnnetzes in Mayen-Koblenz noch rund drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen wird.
(Pressemitteilung der Verbandsgemeinde Weißenthurm)