Am Samstag, den 22.10.2022 gegen 19:50 Uhr wollte eine Streifenwagenbesetzung der Polizei Koblenz einen Rollerfahrer in der Clemensstraße einer Verkehrskontrolle unterziehen. Zunächst kam der Fahrer den Anhaltesignalen vermeintlich nach und hielt mit seinem Kraftrad am Straßenrand an. Als die Beamten den Streifenwagen verließen, flüchtete der Beschuldigte jedoch mit seinem Leichtkraftrad in Richtung Clemensplatz.
Sodann nahmen die Kollegen die Verfolgung auf und konnten gleich mehrere Gefährdungen unbeteiligter Verkehrsteilnehmer durch den Beschuldigten beobachten.
Am Peter-Altmeier-Ufer überholte der Rollerfahrer zunächst einen vor ihm befindlichen Pkw, obwohl bereits deutlich sichtbar zwei Autos entgegenkamen. Beide Fahrer bremsten bis zum Stillstand ihrer Fahrzeuge ab, um eine Frontalkollision mit dem Beschuldigten zu verhindern. Auf Höhe der Eisenbahnbrücke kam es direkt zu einem ähnlichen Verkehrsmanöver. Ein weiterer entgegenkommender Autofahrer wurde gezwungen, seinen Wagen komplett abzubremsen.
Der Beschuldigte setzte seine Fahrt in Richtung Ludwig-Erhard-Straße fort, befuhr auf Höhe der dortigen Bushaltestelle mit überhöhter Geschwindigkeit den Bürgersteig und überholte einen weiteren Linienbus kurze Zeit später in einer schwer einsehbaren Linkskurve.
In der Peter-Klöckner-Straße konnte der Beschuldigte die Kollegen zunächst abhängen. Ein aufmerksamer Zeuge nahm den Fahrer jedoch kurze Zeit später Am Moselstausee wahr und gab den entscheidenden Hinweis: Die Beamten konnten den 16-jährigen Beschuldigten schließlich dort antreffen. Alkohol- und Drogentests verliefen negativ. Zu seinem Fluchtmotiv befragt, gab er an, dass er im Internet Verfolgungsvideos von Rollerfahrern und Polizei gesehen hatte und dies nun ausprobieren wolle.
Der Übermut wurde mit einer Strafanzeige belohnt: Dem Beschuldigten wurde der Tatvorwurf des verbotenen Kraftfahrzeugrennens eröffnet. Führerschein und Kraftrad wurden sichergestellt. Den Heimweg durfte der Beschuldigte im Nachgang alleine antreten, wie die wenig begeisterte Mutter nach Inkenntnissetzung durch die Kollegen entschied.
Die Polizei Koblenz bittet mögliche Geschädigte, die durch die Fahrt des Beschuldigten gefährdet wurden, sich telefonisch: 0261-103-2510 oder per E-Mail: pikoblenz1@polizei.rlp.de zu melden.
(PM POL)