Ein 39-jähriger Mann aus dem Raum Krefeld wollte es scheinbar unbedingt wissen! Nach der Abendfahrt eines Tanzschiffes war er schon recht betrunken mit seiner Partnerin in Cochem vom Bord gegangen. Gegen 22.30 Uhr kam es dann zu einem lautstarken Streit des Paares – die Polizei wurde von Passanten hinzugerufen. Die Beamten mussten nicht nur den Streit schlichten, sondern auch noch verhindern, dass der Mann sich betrunken ans Steuer seines Autos setzte.

Er zeigte sich hier bereits sehr uneinsichtig. Es blieb der Polizei nur die Sicherstellung des Autoschlüssels. Der Mann fiel weiter durch sein provokantes Verhalten auf. Dies gipfelte darin, dass er zu Fuß zu Polizeidienststelle kam, um sich in endlose Diskussionen zu begeben. Nun ist dies für Polizeibeamte eine häufige Übung, die sie nicht aus der Ruhe bringt. Der Herr steigerte seine Bemühungen dann insoweit, dass er die Beamten mit seinem Handy mehrfach fotografierte und filmte. Soweit auch noch nicht ganz ungewöhnlich.

Als nächste Stufe ergriff er den Desinfektionsspender im Vorraum der Dienststelle und versprühte die Flüssigkeit im Raum. Ihm wurde daraufhin ein Platzverweis für die Dienststelle erteilt. Dies quittierte er damit, dass er auf dem Polizeiparkplatz provokant zwischen den geparkten Streifenwagen umherturnte.

Nun hatte er es fast geschafft! Nachdem er der Androhung der Ingewahrsamnahme auch unbeeindruckt gegenüberstand, blieb den Beamten nur noch die Zelle als Alternative übrig. So verbrachte er die Nacht bis halb sechs in der Gewahrsamszelle der Polizeiinspektion Cochem. Sein Autoschlüssel musste noch länger bleiben. Gegen Mittag stellte er sich dann dem Wachhabenden erstaunlich frisch und geordnet vor und bat um seinen Autoschlüssel. Dagegen gab es keine Einwände. Er verließ die Dienststelle jedoch nicht ohne den Beamten des Nachtdienstes seine Entschuldigung auszurichten.

(PM POL)