Landrat Achim Hallerbach und Inspekteur Holger Kurz hatten Thomas Linnertz im Einsatzzentrum zu Gast
„Bevölkerungsschutz verzeiht keine Nachlässigkeit“, weiß man auch im Landkreis Neuwied zu genau und hat unmittelbar nach der verheerenden Flutkatastrophe an der Ahr im Juli 2021 die entsprechenden Lehren gezogen. Von den vielfältigen Fortschritten im Maßnahmenkatalog „Sicherheit“ überzeugte sich jetzt auch ADD-Präsident Thomas Linnertz bei seinem Besuch im Brand- und Katastrophenschutzzentrum im Neuwieder Industriegebiet.
„Unmittelbar nach dem schrecklichen Ereignis an der Ahr haben wir massiv, sinnvoll und vielfältig in den Bevölkerungsschutz investiert“, führt Landrat Achim Hallerbach zielführende Verfahren beim Hochwasserschutz mit Frühwarnsystemen und kreisübergreifende Kooperationen als Beispiel an. Sichtbarer Ausdruck des Ansatzes „Safety First“ ist das professionell ausgestattete Lagezentrum. Ausgehend von dieser „Zelle der Logistik“ (Thomas Linnertz) ist eine schnelle, Anbindung in alle Richtungen des Landkreises gewährleistet.
„Dahinter stecken Struktur und System, Know-how und Können und ich bin froh, dass sich auch der ADD-Präsident von unserer Einsatzbasis für den Bevölkerungsschutz ein Bild gemacht hat“, spielt der Landrat auf den gemeinsamen Rundgang mit Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Holger Kurz an, zu der ebenfalls ein Abstecher zur Wehrleiter-Tagung im 2. Stock des modernen Einsatzlagezentrums zählte, der dem Verwaltungsstab vorbehalten ist. Die Krisenreaktionskräfte des Verwaltungsstabs üben unter Einschluss professioneller Medienarbeit regelmäßig.
Im Fall der Fälle stellt die Informations- und Kommunikationseinheit (IuK-Gruppe) die technische Einsatzbereitschaft der Stabsräume her, so dass die Technische Einsatzleitung in der Lage ist, kurzfristig die Arbeit aufzunehmen. Dadurch können die Wehrleute professionell und konzentriert an Ort und Stelle sein, wenn ihr Einsatz erforderlich sein sollte.
Zudem hat der Landkreis vier Notstromaggregate in drei stationären Varianten und einer mobilen Version beschafft und ein Materiallager installiert, um Handlungsfreiheit zu sichern.
„Damit sind wir wieder ein Stück weit mehr autark und für ein eventuelles Katastrophen-Szenario noch besser gerüstet. Parallel wird unser Sirenennetz kontinuierlich weiter ausgebaut werden. Bis Ende des Jahres werden circa 50 Sirenen installiert sein“, betont Achim Hallerbach.
Gegenüber dem ADD-Präsidenten hatten der Landrat und BKI Holger Kurz ausdrücklich auf die unmittelbaren Konsequenzen hingewiesen, die der Landkreis aus der Flutkatastrophe an der Ahr gezogen hatte. „Wir haben direkt alles auf den Prüfstand gestellt und dem professionell aufgestellten Bevölkerungsschutz auf zeitgemäßen Sicherheitsstandards eine noch stärkere Priorität zugemessen“, erklären Landrat und BKI unisono auch mit dem Blick rheinaufwärts. In Koblenz wird die Landesregierung im kommenden Jahr gemäß Landesamtserrichtungsgesetz vom Juli 2024 mit einem Lagezentrum des neuen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz an den Start gehen: „Alles, was der Stärkung eines umfassenden Bevölkerungsschutzes dienlich ist, begrüßen wir“, stellen Landrat Hallerbach und BKI Kurz fest.
(PM KV NR)