Bundeskriminalamt und Staatsanwaltschaft Ellwangen decken bislang größtes bekanntes Drogenlabor für Captagon-Tabletten in Deutschland auf

Das Aufputschmittel Captagon macht hochgradig abhängig, kann Depressionen, Halluzination und Angstzustände auslösen. Jetzt hat das Bundeskriminalamt (BKA) im Auftrag der Staatsanwaltschaft Ellwangen ein Drogenlabor stillgelegt, in dem Captagon im großen Stil hergestellt wurde. In Kooperation mit dem Rauschgift-Einsatzkommando des Landeskriminalamtes Bayern wurden am 3. Juli 2023 zwei syrische Staatsangehörige wegen des Verdachts der Produktion und des Handeltreibens mit Amphetamin festgenommen.

Die Beschuldigten wurden, während sie in dem Drogenlabor an einer Tablettier-Maschine das Rauschgift verarbeiteten, verhaftet. Im Zuge der anschließenden Durchsuchung wurden unter anderem 300 Kilogramm Amphetamin und 2,5 Tonnen Streckmittelderivate sichergestellt. Mit den Chemikalien hätten sich rund drei Tonnen Amphetamin-Gemisch herstellen lassen.

Zudem beschlagnahmte das BKA mehrere Großgeräte zur professionellen Herstellung von Amphetaminen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, das Drogenlabor in einer Kfz-Werkstatt im Raum Regensburg eingerichtet zu haben, um die Tabletten international zu vertreiben. Einer der Beschuldigten hat seinen Wohnsitz im Landgerichtsbezirk Ellwangen, woraus sich die örtliche Ermittlungszuständigkeit der Ellwanger Staatsanwaltschaft ergeben hatte.

Den polizeilichen Maßnahmen waren umfangreiche verdeckte Ermittlungen vorausgegangen. Diese wurden vom Bayerischen Landeskriminalamt sowie den Länderpolizeien Baden-Württemberg und Niedersachsen unterstützt.

(PM BKA)