Innenminister Michael Ebling hat mehrere Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer mit dem Preis für Zivilcourage 2023 ausgezeichnet. Im Rahmen der Kampagne „Wer nichts tut, macht mit“ wird der Preis an Menschen verliehen, die durch ihr außergewöhnliches und couragiertes Eingreifen in Gefahrensituationen eine Straftat verhindert haben oder Opfern von Straftaten zur Seite standen.

„Zivilcourage bedeutet, in entscheidenden Momenten für das Richtige einzustehen. Sie zeigt sich oft im mutigen Handeln, um anderen zu helfen und größeres Leid zu verhindern. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger haben durch ihren Einsatz und ihr beherztes Eingreifen bewiesen, dass auch in Zeiten von Krieg und Hass auf der Welt, eine einzelne Person mit ihrem Handeln den Unterschied machen kann”, sagte Innenminister Michael Ebling im Rahmen der Feierstunde.

Nazli Yilmaz aus Mainz bemerkte, dass sich ein Mann einer Polizeikontrolle entziehen wollte und Widerstand geleistet hat. Sie griff ein und unterstützte die Zivilbeamten, sodass es letztlich gelang den Angreifer zu fixieren. Bei der anschließenden Durchsuchung stellte sich heraus, dass der Täter neben einer Sturmhaube und schwarzen Handschuhen auch eine scharfe Schusswaffe dabeihatte.

Durch ihren mutigen Einsatz retteten Julian Öncü, Dirk Matthias Zils, Jessica Kolbe und ein weiterer Preisträger aus Koblenz eine Mutter und ihr Kleinkind. Ein Mann griff die Mutter an und wurde von dieser zunächst abgewehrt. Daraufhin stieß er mehrfach mit einem Messer auf das Kleinkind im Kinderwagen ein. Die Gruppe wurde auf den Mann aufmerksam und schaffte es durch ihr aufeinander abgestimmtes Handeln, den Täter zu entwaffnen und zu Boden zu bringen. Zudem alarmierten sie die Polizei und den Rettungsdienst und kümmerten sich bis zum Eintreffen der Polizei um die Mutter und das stark blutende Kind. Mithilfe von zufällig anwesendem medizinischem Fahrpersonal gelang es ihnen das Kleinkind erstzuversorgen. Gleichzeitig wirkte die Gruppe beruhigend auf umstehende Passanten ein, die sich sehr aggressiv dem Täter gegenüber zeigten.

Ein weiterer Preisträger aus Alzey erhielt einen sogenannten Schockanruf und wurde dazu aufgefordert 45.000 Euro Kaution für seine Tochter zu hinterlegen, die scheinbar einen tödlichen Autounfall verursacht hatte. Über das Telefon seines Nachbarn gelang es ihm, die Polizei zu alarmieren. In mehreren Gesprächen mit den Tätern, in denen er immer mehr unter Druck gesetzt wurde, gelang es dem Mann schließlich gemeinsam mit der Polizei eine Übergabe für die Kaution zu vereinbaren. Der Polizei gelang es so, einen der Täter auf einem Parkplatz nahe Bad Kreuznach festzunehmen.

„Die heutigen Preisträgerinnen und Preisträger waren aufmerksam und sind couragiert eingeschritten. Durch ihren Glauben an die eigenen Fähigkeiten und ihre Empathie für andere haben sie gezeigt, dass wir alle etwas bewegen können, wenn wir in den entscheidenden Momenten nicht wegsehen, sondern mutig handeln und Verantwortung übernehmen”, betonte Ebling.

Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten eine Urkunde, eine Skulptur und einen Geldpreis.

(PM MdI RP)