Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) – und das Bundeskriminalamt (BKA) haben gemeinsam mit Strafverfolgungsbehörden aus 15 Ländern einen bedeutenden Schlag gegen die Cyberkriminalität erzielt. In einer von Europol koordinierten Aktion unter dem Codenamen „Power Off“ wurden Plattformen für sogenannte Stresser-Dienste, die gezielte DDoS-Angriffe ermöglichen, erfolgreich lahmgelegt.

Maßnahmen und Erfolge der Operation

Im Rahmen der internationalen Operation, die schwerpunktmäßig in dieser Woche stattfand, wurden 27 Stresser-Plattformen abgeschaltet und beschlagnahmt. Insgesamt konnten über 300 Nutzer dieser Dienste identifiziert und umfangreiche Daten als Beweismittel gesichert werden. In Deutschland und Frankreich führten die Ermittlungen zur Festnahme von drei mutmaßlichen Betreibern solcher Plattformen.

Den Verdächtigen wird vorgeworfen, kriminelle Plattformen betrieben und dadurch DDoS-Angriffe ermöglicht zu haben. Die erhobenen Vorwürfe beinhalten den Verdacht des gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betreibens einer kriminellen Handelsplattform im Internet gemäß den §§ 127 und 303b des Strafgesetzbuches.

Deutsche Beteiligung

Die deutschen Ermittlungsbehörden spielten eine zentrale Rolle in der Operation. In Deutschland wurden vier Stresser-Dienste identifiziert, beschlagnahmt und vom Netz genommen. Darüber hinaus erfolgten bereits im Oktober Maßnahmen gegen die Plattform „Dstat.cc“, eine zentrale Anlaufstelle der Szene. Zwei mutmaßliche Betreiber dieser Plattform wurden festgenommen, und die Webseite wurde abgeschaltet.

Was sind Stresser-Dienste?

Stresser-Dienste sind Plattformen, die es Nutzern ermöglichen, ohne umfassende technische Kenntnisse DDoS-Angriffe durchzuführen. Solche Angriffe überlasten Webseiten oder Onlinedienste und machen diese unzugänglich. Die Hintergründe solcher Angriffe reichen von Wirtschaftssabotage über finanziellen Gewinn bis hin zu politisch motivierten Aktionen, wie sie etwa von hacktivistischen Gruppen wie „Killnet“ durchgeführt werden.

Nachhaltige Bekämpfung der Cyberkriminalität

Seit 2018 arbeitet Europol gemeinsam mit internationalen Partnern an der Identifizierung und Abschaltung solcher Dienste. Neben repressiven Maßnahmen setzen die Behörden auch auf Prävention, um insbesondere junge Menschen von Cyberkriminalität abzuhalten.

Die Operation „Power Off“ demonstriert eindrucksvoll die Handlungsfähigkeit internationaler Strafverfolgungsbehörden im Kampf gegen die Cyberkriminalität und setzt ein starkes Signal gegen Akteure der Underground Economy.

Weitere Informationen zur Operation und zu Maßnahmen gegen Cyberkriminalität finden Sie auf der Webseite des BKA: www.bka.de/operationpoweroff2024.

(PM BKA,red)