Im Katastrophenfall ist die Zeit bis zur Versorgung von Patienten von entscheidender Bedeutung für das Überleben der Verletzten, daher hat der Landkreis Mayen-Koblenz das DRK mit einer mobilen Intensivstation ausgestattet. Des Weiteren erhielt das DRK einen Anhänger mit Feldkochherd, mit dessen Hilfe bis zu 250 Personen versorgt werden können, sowie einen Notfallkrankenwagen. Zwei der drei Fahrzeuge wurden jüngst feierlich durch Landrat Dr. Alexander Saftig auf dem Gelände des DRK-Bildungszentrums in Mendig an die DRK-Ortsvereine Ettringen, Rhens und Mülheim-Kärlich übergeben, wo sie künftig zum Einsatz kommen sollen. Insgesamt investiert der Landkreis damit rund 1,25 Millionen Euro in den Katastrophenschutz.
Landrat Dr. Alexander Saftig dankte den freiwilligen Helfern des DRK sowie allen weiteren Katastrophenschützern in MYK für ihre wertvolle Arbeit. „Sie alle haben es sich zur Pflicht gemacht, für das Gemeinwohl einzustehen, zu helfen, wenn es erforderlich ist“, sagte der Landrat. Seinem Dank schlossen sich der Präsident vom DRK-Kreisverband Mayen-Koblenz, Bernhard Mauel und der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Mayen-Koblenz Rainer Nell an. Alle Redner sehen es als ihre Pflicht an, einen optimalen Katastrophenschutz für Mayen-Koblenz zu gewährleisten.
Die mobile Intensivstation, auch RMRH-System (Rolling Multi Rescue Health) genannt, ist ein weltweiter Prototyp und in einem Abrollcontainer untergebracht, der von zwei Personen in wenigen Minuten am Einsatzort aufgebaut werden kann. Das RMRH-System bringt alles Benötigte, auch medizinische Geräte und Materialien mit. Die Materialvorräte sind auf 60 Notfall-Patienten ausgelegt. Bis zu 16 Patienten können gleichzeitig intensivmedizinisch versorgt werden, dabei hat der Notarzt auf einem zentralen Monitor die Überwachungsdaten aller Patienten ständig im Blick.
Das System wird mit einem LKW mit Absetzhaken zum Einsatzort gebracht. Nach den Erfahrungen bei der Katastrophe im Ahrtal 2021 ist der LKW geländegängig ausgelegt. Nach dem Absetzen am Einsatzort ist das System vollständig autark, bringt seine eigene Stromversorgung, Heizung und Klimatechnik mit. Anders als ein Zelt ist das System mit einem festen Dach und festen Seitenwänden sturmsicher, sodass es auch bei Sturm und Regen rasch und sicher aufgebaut werden kann.
Erfunden wurde das RMRH-System dem Ettringer Notfallsanitäter Heinz Werner Kleine-Natrop, der über 50 Jahre Erfahrung im Katastrophenschutz und Rettungsdienst verfügt. Mithilfe regionaler Unternehmen wurde das patentierte System zur Einsatzreife entwickelt.
(PM KV MYK)