Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 461 versuchte und vollendete Geldautomatensprengungen gemeldet, was einen Rückgang von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Im Jahr 2022 wurde mit 496 Fällen ein Höchststand erreicht, wie das heute veröffentlichte Bundeslagebild „Angriffe auf Geldautomaten“ des Bundeskriminalamtes (BKA) zeigt.
Die Beute, die bei diesen Sprengungen erlangt wurde, betrug 28,4 Millionen Euro und fiel damit ebenfalls geringer aus als 2022, als die Summe bei 29,9 Millionen Euro lag – ein Rückgang von 5,4 Prozent. Trotz dieses Rückgangs bleibt die Summe der Beute aufgrund der hohen Zahl erfolgreicher Sprengungen, bei denen 276 Fälle Bargeld erbeutet wurde, weiterhin hoch.
Ein beunruhigender Trend ist der Einsatz fester Explosivstoffe, der bei fast 90 Prozent der Sprengungen zur Anwendung kam. Diese Methode verursacht erhebliche Schäden und stellt eine große Gefahr für Einsatzkräfte und Unbeteiligte dar.
Die Gewaltbereitschaft der Täter hat zugenommen: Neben Drohungen, Körperverletzungen und Freiheitsberaubungen wurden im letzten Jahr erstmals tödliche Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit riskantem Fluchtverhalten verzeichnet.
Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen stieg erheblich auf 201, verglichen mit 128 im Vorjahr – ein Anstieg um 57 Prozent. Besonders auffällig ist der hohe Anteil ausländischer Tatverdächtiger, insbesondere aus den Niederlanden, die 89,1 Prozent der Tatverdächtigen ausmachten.
Der Rückgang bei den Fallzahlen und die gestiegene Ermittlungstätigkeit sind auch auf die intensivierte nationale und internationale Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden zurückzuführen. Dennoch bleibt die Bedrohung durch Geldautomatensprengungen hoch und stellt einen fortwährenden Schwerpunkt der Kriminalitätsbekämpfung dar.
Im November 2022 wurden durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat Gespräche zwischen betroffenen Behörden und der Privatwirtschaft initiiert. Die dort vereinbarten Präventionsmaßnahmen, wie der Nachtverschluss von Geldautomaten, der Einsatz von Einfärbe- oder Klebesystemen und eine Reduzierung des Bargeldhöchstbestands, sollen bis Ende 2025 umgesetzt werden.
Für detaillierte Informationen zum Bundeslagebild „Angriffe auf Geldautomaten 2023“ besuchen Sie bitte: www.bka.de/BLB_Geldautomaten2023
(PM BKA,red)