Am 28.01.2023 fand die jährliche Dienstversammlung der Feuerwehren im Westerwaldkreis in der Mehrzweckhalle Niederahr statt. Traditionell lud der Westerwaldkreis zu Jahresbeginn zur

Versammlung der Einheits- und Teileinheitsführer der Feuerwehren ein. Auf der Tagesordnung standen Ernennungen und Ehrungen sowie Mitteilungen aus dem Kreisfeuerwehrverband.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt Björn Goldhausen als neuer Fachberater „Wetter“. Goldhausen ist Meteorologe und Pressesprecher eines großen Wetter-Portals. Er referierte kurz zu seinen Aufgaben und den Grundlagen seiner Arbeit. Hierzu gehört auch die Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und den daraus auftretenden extremen Wetterphänomenen. Die Ereignisse im Ahrtal 2021 sind teilweise sichtbare Folgen hieraus. „Ein solches Wetterereignis hätte auch den Westerwaldkreis treffen können. Hier gibt es ebenso kleine Flussläufe in Tallage, die bei so enormen Regenmengen rasant überflutet sein können“, berichtet er. Goldhausen wird künftig bei Maßnahmen zur Gefahrenabwehr fachlich beraten und unterstützen. Außerdem wird er bei der themenbezogenen Ausbildung der Kräfte im Bereich Brand- und Katastrophenschutz mitarbeiten.

Aus dem Organisations- und Bedarfsplan 2015 des Westerwaldkreises „Brandschutz, Allgemeine Hilfe, Katastrophenschutz“ vom 09.10.2015 konnten in den Jahren 2020 und 2021 folgende Investitionen abgeschlossen werden.

  • Indienststellung (2020) eines Abrollbehälter (AB) Rüst
    Investitionssumme rd. 295.000 €
    Standort: Rennerod
  • Indienststellung (2021) eines Wechselladerfahrzeuges
    Investitionssumme rd. 313.000 €

Der Kreistag des Westerwaldkreises hat im Herbst 2020 die Fortschreibung des Bedarfsplanes „Überörtlicher Brandschutz, überörtliche Allgemeine Hilfe und Katastrophenschutz des Westerwaldkreises“ beschlossen. Von den für den Zeitraum 2021 bis 2022 vorgesehenen organisatorischen Maßnahmen und Investitionen konnte bis Ende 2022 ein Teil umgesetzt oder auf den Weg gebracht werden. Dies gilt auch für im Nachgang beschlossene Einzelinvestitionen.

Beispielhaft können genannt werden:

  • Beschaffung und Indienststellung von 20 Mobilen Lautsprecheranlagen zur Information und Warnung der Bevölkerung (2022)
    Investitionssumme rd. 105.000 €
    Standort: zwei Anlagen je Verbandsgemeinde
  • Im Rahmen einer Interkommunalen Zusammenarbeit Beauftragung von 6 baugleichen Tanklöschfahrzeugen TLF 3000 zur Wald- und Vegeationsbrände
    Investitionssumme rd. 2.000.000 €
    Auslieferung 1. Quartal 2023
  • Beauftragung eines Mehrzwecktransportfahrzeuges (Typ 3) für die SEG Verpflegung
    Investitionssumme rd. 238.000 €
    Standort: Langenhahn
  • Auftragsvergabe zum Aufbau eines zukunftsfähigen Sirenenwarnsystems für den Westerwaldkreis
    Investitionssumme rd. 4.500.000 €
    1. Bauabschnitt Laufzeit bis 31.12.2026
  • Kreisausbildung
    Im Jahr 2022 fanden 45 Lehrgänge mit insgesamt 905 Teilnehmern statt.

Landrat Achim Schickert und BKI Tobias Haubrich berichteten über Herausforderungen bei der Beschaffung der neuen oder des Notwendigen Materials. Es ist keine leichte Aufgabe, eine bedarfsgerechte Planung zu erstellen. Darüber hinaus verzögern sich die Anträge bei der zuständigen Landesbehörde wegen Arbeitsüberlastung. Aktuell stocken viele Verbandsgemeinden und Landkreise ihre Ausrüstung für den Katastrophenschutz auf.

Nach Angabe der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises wurden die Feuerwehren im Westerwaldkreis im Jahr 2022 durch die Integrierte Leitstelle Montabaur insgesamt zu 1.661 Einsätzen alarmiert. Das sind ca. 4,5 Einsätze pro Tag. Die Verbandsgemeinden können jeweils rund 130 Einsätze verzeichnen. Nur die Verbandsgemeinde Montabaur kann 34 Einsätze nachweisen. Die drei für den überörtlichen Einsatz gebildeten Einheiten Technische Einsatzleitung (TEL), Gefahrstoffzug und die für den Einsatz der Führungskomponente ELW2 gebildete Informations- und Kommunikationseinheit (IuK) hatten in den Jahren 2022 verschiedene Termine, Übungen und Einsätze absolviert. Dazu wären anzumerken:

  • Alle genannten Einheiten kamen bei dem Starkregenereignis in 2021 zum Einsatz und trugen mit den andern dort eingesetzten Einheiten zum Einsatzerfolg bei.
  • 30 Einsätze der IuK-Gruppe des Westerwaldkreises in 2022, darunter
    19x Personensuche
    4x Waldbrand
    2x Unwetter
    2x Gefahrgut
    1x Versorgung Bundesautobahn
    1x Tiersuche
  • 7 Einsätze des Gefahrstoffzuges des Westerwaldkreises in 2022, darunter
    2x auslaufende Gefahrstoffe aus LKW
    1x LKW Brand
    1x Brand Industriegebäude
    1x Verunreinigung Gewässer
    1x Messeinsatz
    1x Geruch, chemisch unklar
  • Bereitschaft im Leitstellenbereich Montabaur
    Der Westerwaldkreis war mit starken Kräften bei der Großübung „Mercalli 2022“ vom 07.10. bis 09.10.2022 in Mosbach, Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg. An der Übung haben Einheiten der Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Technisches Hilfswerk aus den Landkreisen Altenkrichen, Neuwied, dem Westerwaldkreis sowie dem Rheinlahn-Kreis teilgenommen.

Allen Kräften bei der Feuerwehr und allen Hilfsorganisationen ein „Danke, dass Ihr #immerda seid“.