Laut den rheinland-pfälzischen Sicherheitsbehörden ist die Bedrohung durch Cyberangriffe in Deutschland und damit auch Rheinland-Pfalz zwei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine weiterhin akut. Erst vergangene Woche wurde ein global tätiges russisches Spionagenetzwerk ausgeschaltet. Der russische Militärgeheimdienst hatte Schadsoftware auf hunderten Routern weltweit installiert, um Cyberspionage-Operationen durchzuführen. Auch Objekte in Rheinland-Pfalz waren betroffen.

„Die Maßnahme, die in Zusammenarbeit von Polizei und Verfassungsschutz durchgeführt wurde, stellt einmal mehr die Leistungsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Sicherheitsbehörden unter Beweis. Sie zeigt aber auch, wie konkret die Bedrohung durch russische Cyberangriffe mittlerweile ist. Je nach Verlauf des Krieges ist es nicht auszuschließen, dass in einer weiteren Eskalationsstufe KRITIS-Einrichtungen in Deutschland und damit auch in Rheinland-Pfalz Ziele von Cyberspionage und -sabotage werden“, sagte Innenminister Michael Ebling. Anlässlich des Jahrestages appellierte der Minister erneut an die Betreiber kritischer Infrastrukturen, sich gegen Cybersabotageangriffe zu wappnen und ihre IT-auf höchstem Niveau abzusichern.

Russland zielt im Cyberraum darauf ab, IT-Infrastrukturen zu Sabotagezwecken lahmzulegen oder die Blockade reichweitenstarker Internetseiten propagandistisch auszuschlachten. Doch auch der Abfluss sensibler Daten zum Zweck der Spionage wird unter Einsatz verschiedenster Methoden forciert. Von diesen Angriffen sind derzeit vor allem Regierungsorganisationen, Militärstandorte und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur in der Ukraine betroffen. Es muss jedoch damit gerechnet werden, dass auch Ziele auf dem Gebiet der EU verstärkt in den Fokus der Angreifer rücken. Die russischen Dienste verfügen über entsprechendes Know-how und die erforderlichen Kapazitäten.

Drei besonders relevante Sektoren sind Elektrizität, Telekommunikation und Logistik. Diese Systeme haben auch große Bedeutung für andere Strukturen, die dann nicht mehr funktionieren würden.

Informationen zum Schutz vor Cyberspionage und -sabotage bietet das Innenministerium auf der Website cyberschutz.rlp.de. Der Verfassungsschutz steht darüber hinaus für Vorträge und Beratungsgespräche zur Verfügung.

(PM MdI RP)