Presseinformation des Bundesamtes für Strahlenschutz und der Bundespolizei

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Bundespolizei trainieren vom 4. bis 6. Juli 2023 in der Umgebung von Freiburg, die Radioaktivität am Boden von Hubschraubern aus zu messen. Dafür verlegen Spezialist*innen des BfS ihre Messtechnik in Hubschrauber der Bundespolizei. Damit die Zusammenarbeit mit den Pilot*innen bei einem realen Einsatz reibungslos ablaufen kann, finden regelmäßig gemeinsame Messübungen statt.

Gelangen radioaktive Stoffe in die Umwelt, etwa durch einen Unfall in einem Kernkraftwerk, können sie sich über weite Gebiete verteilen – auch über Grenzen hinweg. Um die Bevölkerung effizient zu schützen, benötigen die Behörden in solchen Fällen schnell zuverlässige Informationen über die Kontamination der Bodenoberfläche.

Messungen von Hubschraubern aus können diese Informationen liefern. Mit ihrer Hilfe lässt sich innerhalb kurzer Zeit ermitteln, – ob und wie stark ein Gebiet betroffen ist, – welche radioaktiven Stoffe und – welche Mengen an radioaktiven Stoffen sich auf dem Boden abgelagert haben.

Übungsflüge ermitteln natürlich vorhandene Radioaktivität Während der Übung wird die natürlich am Boden vorhandene Radioaktivität erfasst und kartiert. Dafür werden insgesamt vier Messgebiete systematisch überflogen. Eines der Gebiete – mit Breisach im Zentrum – verläuft direkt entlang des Rheins. Drei weitere Gebiete liegen nordöstlich und südöstlich von Freiburg im Schwarzwald. Ausgangspunkt der Messflüge ist der Flugplatz Freiburg. Die Messungen finden an allen drei Tagen jeweils zwischen 09:00 Uhr und 17:00 Uhr statt. Dabei überfliegen zwei Hubschrauber der Bundespolizei die Messgebiete in einer Höhe von etwa 90 Metern. Während der Übung werden verschiedene Einsatzverfahren trainiert: Die Teams aus Beschäftigen des BfS und der Bundespolizei können die Messgebiete beispielsweise mit parallelen oder mit spiralförmigen Flugbahnen untersuchen.

Zusammenarbeit von BfS und Bundespolizei Zur hubschraubergestützten Bestimmung radioaktiver Stoffe am Boden arbeiten das BfS und die Bundespolizei seit vielen Jahren eng zusammen: Die Bundespolizei stellt die Hubschrauber und deren Besatzung zur Verfügung. Expert*innen des BfS führen die Messungen durch und stellen den Strahlenschutz aller Beteiligten sicher.

In einem radiologischen Notfall kann eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern innerhalb von etwa drei Stunden überflogen und kartiert werden. Die Messergebnisse liegen bereits kurz nach der Landung vor.

Die Messgebiete im Detail

Messgebiet 1 (Denzlingen – Waldkirch – Elzach) befindet sich nordöstlich von Freiburg und misst etwa 20 mal 20 Kilometer. Im Nordwesten des Gebiets liegt die Gemeinde Freiamt, im Nordosten Elzach, im Südosten Simonswald. Denzlingen und Teile von Gundelfingen schließen das Gebiet im Südwesten ab. Weitere Städte und Gemeinden im Untersuchungsbereich sind Waldkirch, Gutach im Breisgau und Winden im Elztal.

Messgebiet 2 (Schauinsland) ist etwa 10 mal 10 Kilometer groß. Südöstlich des Stadtgebietes Freiburg gelegen, umfasst es das Kloster St. Lioba im nordwestlichen Bereich, Kirchzarten im Nordosten, St. Wilhelm (Oberried) im Südosten sowie den Freiburger Hausberg Schauinsland. Oberried und Horben sind ebenfalls enthalten.

Messgebiet 3 (Breisach am Rhein) verläuft mit etwa 10 mal 20 Kilometern westlich von Freiburg entlang des Rheins. Im Norden endet das Gebiet knapp über Vogtsburg im Kaiserstuhl. Im Osten wird es von Bötzingen, Waltershofen und Mengen begrenzt. In seiner südöstlichen Ecke liegt Bad Krozingen. Breisach am Rhein, Ihringen, Merdingen und Hartheim am Rhein sind Teil des Untersuchungsbereichs.

Messgebiet 4 (Bernau im Schwarzwald) befindet sich südöstlich von Freiburg zwischen Todtnau im Nordwesten, dem Schluchsee im Nordosten und St. Blasien im Südosten, die jeweils knapp außerhalb des Gebiets liegen. Innerhalb des etwa 10 mal 8 Kilometer großen Bereichs sind Bernau im Schwarzwald, Präg und Menzenschwand gelegen.

Bundesamt für Strahlenschutz

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes. Die über 550 Beschäftigten bewerten Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter www.bfs.de.

(PM BPOL)